2017

Kunst hilft Kindern Bei terre des hommes können sich Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 21 Jah- ren einem der KinderrechtsTeams anschlie- ßen. Einmal im Jahr veranstaltet terre des hommes für alle Teams ein großes Treffen, bei dem sich engagierte Jugendliche aus ganz Deutschland kennenlernen und ver- netzen können. Darüber hinaus organisiert das Kinderhilfswerk vielfältige Aktionen mit ehrenamtlichem Engagement, deren Erlöse den Projekten in Krisengebieten zugutekommen. So spendeten Aachener Künstler mehr als 50 Objekte, die im Mai 2017 versteigert wurden. Bei der Auktion in Aachen kamen fast 10.000 Euro zusammen, die in Hilfsprojekte in Mosambik fließen. Weitere gespendete Kunstwerke kamen in Köln und Stuttgart unter den Hammer. „Die Unterstützung aus der Künstlerszene war überwältigend“, sagt Maria Laepple- Steininger von der Kölner Gruppe. Die Wichtigkeit der Vernetzung Bürgerschaftliches Engagement hat zahl- lose Facetten. So hat die BMW Foundation Herbert Quandt 2012 gemeinsam mit der TaprootFoundation das globale Pro-Bono- Network ins Leben gerufen. Pro bono bie- tet Fach- und Führungskräften die Möglich- keit, sich ehrenamtlich zu engagieren. Sie stellen ihre Fähigkeiten für gemeinnützige Organisationen in den Dienst einer guten Sache – pro bono, also ohne dafür bezahlt zu werden. „Denn die meisten NGOs ha- ben nicht die Ressourcen, um sich die Dienstleistungen von Profis einkaufen zu können“, sagt Maja Heinrich von der BMW Foundation Herbert Quandt. Doch wie finden Hilfswillige Ein- satzmöglichkeiten, die zu ihren individuellen Fähigkeiten und Mo- tivationen sowie zu ihrer zeitlichen Verfüg- barkeit passen? Auf diese Aufgabe haben sich die sogenannten Freiwilligenagentu- ren spezialisiert: Sie sind Anlaufstellen für Hilfswillige und Projekte und führen diese zusammen. Mehrere hundert solcher Agentu- ren gibt es hierzulande, zum Beispiel „Taten- drang“ oder „Ehrensache“. Ihre Dachorgani- sation ist die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V. Sie wird vomBun- desministerium für Familie, Senioren, Frau- en und Jugend gefördert und setzt sich auch dafür ein, dass ehrenamtliche Helfer gute Rahmenbedingungen haben und ihr Einsatz angemessene Wertschätzung erfährt. Helfen und trotzdem flexibel bleiben Einen ganz eigenen Ansatz bei der Frei- willigenarbeit verfolgt die Gemeinschaft Sant’Egidio, eine 1968 gegründete und mitt- lerweile weltweit verbreitete katholische Laienbewegung. Ihr gehören rund 60.000 Menschen an. In Deutschland engagieren sich etwa 5.000 Helferinnen und Helfer bei Aktionen, die von der Bildungsarbeit für Kinder oder Geflüchtete bis zur Unter- stützung Wohnungsloser reichen. „Jeder, der einen Beitrag leisten möchte, kann ganz individuell entscheiden, wie dieser Beitrag aussehen soll“, erklärt Dr. Dieter Wenderlein, Leiter der Eine-Welt-Arbeit von Sant’Egidio in Deutschland. „Eine berufstätige Mutter zum Beispiel möchte sich vielleicht nur einmal pro Mo- nat beteiligen, während jemand, der viel Tagesfreizeit hat, mehrmals in der Woche mithelfen möchte.“ Freiwilligenarbeit ohne starres Korsett, lautet das Motto. Ehrenamt- liche, die freiwillige Verpflichtungen ein- gehen, sollen dabei so flexibel und frei wie möglich bleiben. Man muss bei Sant’Egidio auch nicht katholisch sein. Das Modell kommt offenbar gut an: Die Laienbewegung hat nicht nur hierzulande starken Zulauf. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass viele bereit sind, sich ehrenamtlich zu en- gagieren, sich aber nicht total eingebunden oder gar vereinnahmt fühlen wollen.“ Dr. Andrea Exler Kunst für einen guten Zweck: Bei einer Auktion von terre des hommes kamen 10.000 Euro für Hilfsprojekte zusammen Gemeinsam stark: Der 5. Global Pro Bono Summit in Lissabon im März 2017 Pro-bono-Leistungen helfen den Helfenden « Fotos: terre des hommes, Bundesverband Deutsche Tafel e.V., BMW Foundation Herbert Quandt 10 | Engagement

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