2017

MENSCHENRECHTE SIND UNSTERBLICH. Fordern Sie kostenfrei unser Infomaterial zur Nachlassplanung für die Menschenrechte an: testament@amnesty.de Telefon: 030 - 420248354 oder senden Sie diese Anzeige mit Ihrer Adresse an: Amnesty International Sandra Lüderitz Zinnowitzer Straße 8 10115 Berlin « Das Leben nach der Bühne: Die Stiftung Tanz hilft ehemaligen Tänzern auf ihrem Weg in die „normale“ Arbeitswelt Fotos: Stiftung TANZ, DeluxeKidz e.V. Kultur braucht Spenden Was aber, wenn Kulturschaffende selbst auf Spenden angewiesen sind? Kleinere Ensembles, einzelne Künstler, ehrgeizige Projek- te, gewöhnliche Kulturbetriebe – sie alle benötigen regelmäßig finanzielle und materielle Zuwendungen von Unterstützern. „Im Kulturbereich spielen Spenden eine wichtige Rolle“, sagt Olaf Zim- mermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates. „Dabei geht es zum einen um die Spende von Zeit, die essenziell für den Kultursektor ist, und zum anderen um die Spende von Geld. Kaum eine Kultureinrichtung kommt noch ohne einen Förderverein aus, der Geld für die Arbeit der Institution sammelt. In Kulturverei- nen sind neben den Mitgliedsbeiträgen Spenden eine bedeutende Finanzierungsquelle.“ Tänzerinnen und Tänzern etwas zurückgeben Dass Kulturschaffende der Gesellschaft viel geben und auf sol- chen Wegen auch wieder etwas zurückbekommen, ist ein Ge- danke, der auch die Stiftung Tanz trägt. Sie widmet sich der be- ruflichen Neuorientierung von Tänzerinnen und Tänzern. Denn im Unterschied zu anderen Berufsgruppen müssen sich Tänzer nach einer relativ kurzen aktiven Bühnenlaufbahn in noch eher jungen Jahren ein neues Betätigungsfeld suchen. Dabei entstehen häufig Zweifel, Unsicherheiten, Fragen und eine große Leere. Die Stiftung Tanz fängt die Bühnendarsteller genau an diesem Punkt auf, berät, begleitet und unterstützt sie in ihrem Übergangspro- zess – und nennt dies einen „Ausgleich für die Inanspruchnahme durch die Gesellschaft“. Denn als Kunstform ohne sprachliche Barrieren ist Tanz ein wesentlicher Baustein des kulturellen Le- bens jeder Gesellschaft, repräsentiert diese nach außen und dient als Mittler zwischen den Kulturen. Vorstandsvorsitzende und Stifterin Sabrina Sadowska verdeutlicht: „Ein Profitänzer fängt früh an, sich mit Hingabe dem Tanz zu widmen. Schon als Kind verzichtet man auf Geburtstagsfeiern und geht stattdessen in die ANZEIGE Kulturschaffende sind Vorbilder, aber oft auch auf Spenden angeweisen Tanzschule. Später ist man in der ganzen Welt unterwegs und auch an Weihnachten fast nie zu Hause. Es ist so ein intensives Engagement, dass ein Tänzer auch nach seiner Karriere das Recht auf einen wür- devollen Übergang in einen neuen Beruf hat.“ Wenn der letzte Vorhang fällt Dass sich das Beraterteam unter anderem aus aktiven und ehemaligen Tänzern, Kulturschaffenden, Psychologen und Coaches zusammen- setzt, ist für die Hilfesuchenden besonders wichtig. „Arbeitsagentu- ren haben oft nicht so das Verständnis ... Hier musste ich mich nicht erklären ... Ich habe mich gut aufgehoben gefühlt“ – so lauten die Statements der Tänzer. Sabrina Sadowska erklärt: „Wir müssen Ämter, Behörden oder Krankenkassen oftmals erst für die Besonderheit der Tänzer sensibilisieren. Umgekehrt ist die ‚normale‘ Arbeitswelt für die Tänzer oft eine ganz fremde Welt, an die sie sich erst durch uns annähern.“ Das Angebot ist vielfältig und wird individuell angepasst: Angefangen von der Fragestellung „Was kann ich überhaupt, außer tanzen?“ bis hin zur Begleitung durch den Dschungel der Instituti- onen, unterstützt die Stiftung bis zum Abschluss des Transitionpro- zesses, wie sie es nennt. Etwa 900 Tänzer hat sie seit ihrer Gründung im Jahr 2010 auf diesem Weg begleitet und Stipendien in Höhe von insgesamt 180.000 Euro vergeben. Seit 2015 trägt die Stiftung das DZI Spenden-Siegel. Barbara Lang

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