2017

4 2 3 5 1 Wer Krisen vergisst, der vergisst die Menschen. Um dies zu verhindern, haben das Auswärtige Amt und und mehrere Hilfsorganisationen eine Kam- pagne gestartet. Motto: Sei ein #nichtvergesser! www.nichtvergesser.de Krisenregionen 2017 Hilfsorganisationen sind rund um den Globus im Einsatz, doch ihre Arbeit wird nicht ständig von Reportern und Fotografen begleitet. Eine Auswahl von Krisenregionen, die nicht täglich im Blickfeld der Öffentlichkeit stehen 2. Tschad Der Tschad galt lange Zeit als ein politisch stabiles Land mit einer prosperierenden Wirtschaft. Doch das von zahlreichen Krisenherden umgebene zentralafrikanische Land gerät nun selbst in eine schwere Krise. Fast eine halbe Million Flüchtlin- ge aus den Anrainerstaaten, die vor Terror und Gewalt geflohen sind, belasten die Ressourcen des Tschads. Dürreperioden und Missernten verschärfen die Situation zusätzlich. Aktuell ist im Tschad die Lebensmittelversorgung von etwa vier Millionen Menschen nicht gesichert, eine Million leiden akut an Hunger. 4. Zentralafrikanische Republik Die gewalttätigen Auseinanderset- zungen der muslimischen Seleka-Rebellengruppe und der christlich dominierten Anti-Balaka haben in den letzten beiden Jahren das Land ins Chaos gestürzt. Etwa 1.000 Zentralafrikaner sind bei den Kämpfen ums Leben gekommen, 500.000 haben das Land verlassen, es gibt ca. 443.000 intern Vertriebene. Besonders alarmierend: Bei einer Gesamtbevölkerungszahl von nur 4,6 Millio- nen Menschen sind 2,7 Millionen auf Hilfe angewiesen. So zumindest lauten die Schätzungen, denn nur wenige Nachrichten dringen aus dem Land. 3. Südsudan Die schlimmste Flüchtlingskrise weltweit, so beschreiben die Vereinten Nationen die Lage im Südsudan. Die Hoffnung auf eine friedliche Zukunft nach der Staatsgründung hat sich nicht erfüllt. Stattdessen sind knapp drei Millionen Menschen auf der Flucht, weil immer wieder Kämpfe zwischen den verfeindeten Volksgruppen ausgebrochen sind. Mehr als sechs Millionen Menschen haben nicht genug zu essen. 5. Burundi Das kleine ostafrikanische Land mit rund zehn Millionen Einwoh- nern befindet sich seit der Unabhängigkeit 1962 in einer fast ununterbrochenen Krise. Zahlreiche Regierungen wurden gestürzt, immer wieder kam es zu Mas- sakern. Zwischen 1993 und 2005 herrschte Bürgerkrieg, dem Hunderttausende Menschen zum Opfer fielen. Flüchtlinge aus Burundi leben in allen angrenzen- den Ländern. 2015 ließ sich Präsident Pierre Nkurunziza verfassungswidrig für eine dritte Amtszeit nominieren, was für heftige Proteste sorgte. Die politischen Spannungen werden durch die anhaltende wirtschaftliche Notlage verschärft. 1. Kolumbien Linksgerichtete Guerillagruppen kämpfen gegen die Regierung und ihre Truppen, die mächtigen und konkurrierenden Drogenkartelle mischen kräftig mit: Die Konflikte in Kolumbien sind ebenso zahlreich wie komplex. Und sie sind verheerend für die Bevölkerung. Zwar stehen die Zeichen nach einem jahrzehntelang schwelenden Bürgerkrieg in jüngster Zeit auf Entspannung und die Friedensverhandlungen zwischen den Parteien konnten erhebliche Fortschritte errei- chen. Doch noch immer haben Millionen von Kolumbianern als Binnenflüchtlinge unter den Folgen des Konflikts zu leiden. Fotos: Fotolia 24 | Krisen weltweit

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