2017

26 | DZI as vielleicht schönste „Geburtstagsgeschenk“ traf am 12. Juli 2017 ein – in Form einer Pressemitteilung des Wis- senschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Darin berichtet die renommierte Einrichtung über das Ergebnis einer neuen Studie. Ein Team um die WZB-Forscherin Dr. Maja Adena hatte die Effizienz des DZI Spenden-Siegels in einem verhaltensökonomischen Experiment mit etwa 500 Teilnehmern untersucht. Dabei erhielt eine Gruppe einen Spendenaufruf der in Berlin ansässigen Björn Schulz Stiftung, eine andere Gruppe wurde zusätzlich zu dem Spendenaufruf darüber informiert, dass diese Stiftung das DZI Spenden-Siegel trägt. Die darüber informierten Teilnehmer spendeten durchschnittlich zehn Prozent mehr als dieje- nigen, die den Brief ohne Information über das Gütesiegel erhielten. Auch wenn die Teilnehmer aufgeklärt wurden, dass die gemeinnüt- zigen Organisationen dem DZI eine Gebühr für die Siegel-Prüfung zahlen müssen, verringerte sich die Spendenbereitschaft nicht. Ein Mehrwert für alle Beteiligten Zwar haben bereits in den Jahren davor mehrere Studien und Um- fragen belegt, dass sich das DZI Spenden-Siegel positiv auf das Vertrauen und die Spendenbereitschaft auswirkt – keine wurde dabei aber so konkret wie die aktuelle WZB-Studie. Sie erlaubt den Rückschluss, dass von den 1,4 Milliarden Euro, die die derzeit 228 Spenden-Siegel-Organisationen im Jahr 2014 eingenommen haben, rund 130 Millionen Euro auf die positive, Vertrauen schaffende Wirkung des Spenden- Siegels zurückzuführen sind – und das Jahr für Jahr. Es zeigt auch, dass die rund 720.000 Euro an Prüfgebühren, die die auf ihren freiwilligen An- trag hin kontrollierten Hilfswer- ke jährlich an das DZI bezahlen, gut „investiert“ sind: Ein Euro Prüfgebühr schafft 180 Euro zusätzliche Einnahmen. Höhere Qualität Die positive Wirkung des Spen- den-Siegels erstreckt sich nicht nur auf die Einnahmen der ausgezeich- neten Organisationen sowie die Ent- scheidungssicherheit und das Vertrauen D Das Gütesiegel im deutschen Spendenwesen Seit 25 Jahren schafft das DZI Spenden-Siegel Vertrauen und Transparenz und hilft so den Menschen, die passende gemeinnützige Organisation zu finden der Spenderinnen und Spender, sondern äußert sich nach Aussage eines Großteils der geprüften Hilfswerke auch in einer insgesamt höheren Qualität ihrer Strukturen, Prozesse und Ergebnisse. Um die große Aussagekraft und das Renommee des DZI-Siegels auch angesichts einer steigenden öffentlichen Erwartungshaltung an die Güte Spenden sammelnder Organisationen zu gewährleisten, setzte der Vorstand des DZI 2011 eine grundlegend weiterentwickelte Fas- sung der Spenden-Siegel-Standards in Kraft. Sie decken die sieben Qualitätskriterien ab, die nach langjährigen Erfahrungen nicht nur in Deutschland, sondern weltweit für das Vertrauen in Spendenor- ganisationen ausschlaggebend sind, und zwar in puncto Zielset- zung, Leitung und Aufsicht, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, Mittelverwendung, Vergütungen, Rechnungslegung und Prüfung sowie Transparenz. Dem fünfköpfigen Vorstand des DZI gehören Repräsentanten des Berliner Senats, des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, des Deutschen Städtetages, des Deutschen Industrie- und Handelskammertages sowie der Bun- desarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege an. Von allen Seiten empfohlen Das DZI Spenden-Siegel ist in Deutschland seit der Zuerkennung des ersten Siegels – am 13. März 1992 an die Kindernothilfe e.V. – zum Inbegriff von Vertrauenswürdigkeit Spenden sammelnder Organisationen geworden. Von der Stiftung Warentest und den Verbraucherzentralen wird es regelmäßig als zuverlässige Entscheidungshilfe empfohlen, öffentlich-rechtliche Fernsehanstalten wie die ARD und das ZDF stützen sich darauf, wenn sie Spendenkon- ten auf tagesschau.de oder heute. de veröffentlichen. Von dem Online-Portal label-online.de wird es als „empfehlenswert“ eingestuft. Das Auswärtige Amt und das Bundesministeri- um für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung beziehen das DZI-Siegel in ihre Entscheidungsprozesse bei der Vergabe öffentlicher Zuwendungen ein. Dabei ist die anspruchsvollste Auskunftsform der DZI Spenderberatung

RkJQdWJsaXNoZXIy MzM5ODE5