2018

1 3 4 2 Wer Krisen vergisst, der vergisst die Menschen. Um dies zu verhindern, haben das Auswärtige Amt und und mehrere Hilfsorganisationen eine Kam- pagne gestartet. Motto: Sei ein #nichtvergesser! www.nichtvergesser.de Krisenregionen 2018 Hilfsorganisationen sind rund um den Globus im Einsatz, doch ihre Arbeit wird nicht ständig von Reportern und Fotografen begleitet. Eine Auswahl von Krisenregionen, die nicht täglich im Blickfeld der Öffentlichkeit stehen 2. Jemen Seit mehr als drei Jahren herrschen im Jemen ge- waltsame Konflikte unterschiedlichster Gruppen. Mehr als 22 Millionen Menschen hungern, haben keinen Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen und können medizinisch nicht ver- sorgt werden. Die Gewalt hat viele Leben gefordert und zu massiven Vertreibungen geführt. Zwei Mil- lionen sind vor den Kämpfen in andere Regionen des Landes geflohen und leben unter schwierigs- ten Bedingungen. 190.000 Flüchtlinge haben sich in die Nachbarländer in Sicherheit gebracht. 3. Myanmar/Bangladesch Zwischen August 2017 und Juli 2018 sind rund eine Million Menschen vor der Gewalt aus Myanmar nach Cox’s Bazar im benachbarten Bangladesch geflüchtet. Mehr als die Hälfte der Flüchtlinge sind Kinder. Hier leben sie auf engstem Raum, vorwiegend in fragilen improvisierten Unterkünften im größten Flüchtlingscamp der Welt. Viele der geflüchteten Men- schen sind traumatisiert. Zudem fehlt es an Nahrungsmitteln, sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen. Grund für den enormen Flüchtlingsstrom war ein eskalierender gewaltsamer Konflikt zwischen der muslimischen Minderheit der Rohingya und der mehrheitlich buddhistischen Bevölkerung. 4. Philippinen Die Philippinen bestehen aus über 7.000 kleinen und großen Inseln im Pazifischen Ozean. Die Bevölkerung ist mehrheitlich katholisch. Eine muslimische Minderheit lebt hauptsächlich im Süden auf der Insel Mindanao. Diese gilt als strukturschwächste und am wenigsten entwickelte Region des Landes. Um den Einfluss der muslimischen Bevölkerung auf Mindanao zu ver- ringern, förderte die philippinische Regierung die Ansiedlung von regierungs- treuen Philippinern aus dem Norden, denen Sonderrechte für die Landnutzung eingeräumt wurden. Die muslimischen Bauern auf Mindanao bekamen diese Rechte nicht. Die ungleiche Verteilung der Ressourcen sowie die soziale Aus- grenzung großer Teile der Bevölkerung tragen zu diversen Gewaltkonflikten bei. Seit Jahrzehnten leidet die Zivilbevölkerung unter den bewaffneten Auseinan- dersetzungen zwischen der Regierungsarmee und Rebellengruppen, die für eine unabhängige muslimische Region auf Mindanao kämpfen. 1. Äthiopien Besorgniserregende Informationen kommen in diesem Jahr aus dem Land am Horn von Afrika. Im Süden des Vielvölkerstaates treibt eine neue Gewaltwelle, ausgelöst durch ethnische Konflik- te, Hunderttausende Menschen in die Flucht. Die Vertriebenen leben unter katastrophalen Bedingungen auf engstem Raum in Schulen, Kir- chen oder offenen Gebäuden. Sie verfügen über wenig Nahrungsmittel und kaum angemessene Kleidung, um sich vor Kälte zu schützen. Aus- löser des Konflikts sind vor allem Spannungen über die Nutzung von Land, da die Region dicht besiedelt und die Konkurrenz um Weideland und andere Ressourcen groß ist. Fotos: Fotolia 16 | Krisen weltweit

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