2018

ür die ältere Generation gehörte er zur Vorweih- nachtszeit einfach dazu: ein dicker Brief von den SOS-Kinderdörfern, die Weihnachtskarten mit Spendenformular an alle Haushalte verschickten. Zwar sind die klassischen Postsendungen nach wie vor das wichtigste Werbemittel für viele Hilfsorganisationen. Doch dieses ist längst nicht mehr so zuverlässig wie in der Vergan- genheit. Jüngere spenden und informieren sich lieber online. NGO-Sektor im Rückstand „Viele Spendenorganisationen sind mit Online-Marketing überfordert“, sagt Christian B. Schmidt, Geschäftsführer der Berliner Agentur Digitaleffects, die Organisationen berät und digitale Strategien für den Spendensektor entwi- ckelt. Schmidt betrachtet die Lage nüchtern: „Nutzer kön- nen entweder bei Amazon 50 Euro für neue Turnschuhe ausgeben oder diese 50 Euro online einer Hilfsorganisation spenden.“ Auch wenn es jeweils ganz andere kommunika- tive und ethische Herausforderungen gebe, seien die Er- wartungen der Nutzer an den reibungslosen technischen Ablauf identisch, so der Experte. Schmidt erlebt allerdings immer wieder, dass der NGO-Sektor Berührungsängste hat und die Arbeitsweisen kommerzieller Unternehmen eher kritisch betrachtet. F Analog helfen – digital unterstützen Spendenorganisationen nutzen heute die Digitalisierung vielfach, zum Beispiel beim Fundraising und im Marketing. Denn sie birgt Chancen für mehr Effizienz und Sichtbarkeit. Doch es gibt auch Risiken 26 | Spenden

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