2019
Fotos: PRIMAKLIMA, TROPICA VERDE, Faunity, Brot für die Welt Drittes Standbein ist seit einiger Zeit der Artenschutz. „Wir haben beispielsweise im Norden eine 103 Hektar große Landfläche im Brutgebiet der Großen Soldatenaras. Das ist eine bedrohte Art, die auf bestimm- te Bäume angewiesen ist“, berichtet Janina von Römer. Auch TROPICA VERDE versucht, Flächen in der Nähe von Naturschutzgebie- ten zu erstehen, damit natürliche Korridore entstehen. Doch trotz der Ausweitung der Aktivitäten bleibt die Umweltbildung bis heute ein Anliegen des Vereins, sowohl hierzulande als auch vor Ort, dank einer engen Zusammenarbeit mit lokalen Orga- nisationen, die in die Schulen gehen. Die Resonanz ist dabei durchweg positiv, gerade auch in Monte Alto, wo unmittelbar die Aus- wirkungen der Arbeit zu sehen sind – wenn etwa ein Bach wieder mehr Wasser führt. Mit erneuerbaren Energien in die Zukunft Auch Brot für die Welt setzt auf eine Zu- sammenarbeit mit lokalen Organisationen und verfolgt hierbei das Ziel, Klimaprojekte mit klassischer Entwicklungshilfe zu kom- binieren. Seit 2005 ist das evangelische Hilfswerk bereits auf diese Weise in Bang- ladesch tätig, einem Land, das heute schon stark von dem Klimawandel betroffen ist. Wichtig ist dabei neben Katastrophenvor- sorge und Klimaanpassung die Förderung erneuerbarer Energien. „Im Süden gibt es derzeit mehrere größere Risiken. Da wären zum einen die Zyklone, die immer häufiger und stärker werden. Das zweite ist die zunehmen- de Versalzung, die zum Teil durch die Zy- klone verursacht wird, aber auch geologi- sche Veränderungen und einen steigenden Meeresspiegel“, fasst Pamela Metschar, Referentin für Bangladesch, die Situation vor Ort zusammen. Gemeinsam mit dem Partner CCDB hat Brot für die Welt eine Umkehr-Osmose-Anlage aufgebaut, um den Menschen in den Trockenmonaten zu helfen, wenn das Trinkwasser knapp wird. Sie wird aber nicht wie üblich von einem Diesel-Generator betrieben, sondern von ei- nem Solar-Panel. Auf diese Weise können am Tag bis zu 4.000 Liter Wasser aufberei- tet werden, und das zu null Emissionen. Auch solarbetriebene Pumpen und Bewäs- serungsanlagen sind bereits im Einsatz. Doch der Wandel beginnt immer mit den Menschen, wie Metschar klar stellt. „Uns ist es wichtig, die Leute mitzunehmen und ein Bewusstsein herauszubilden. Denn der- zeit gibt es noch eine große Lücke zwischen dem, was auf nationaler Ebene im Bereich der Wissenschaft diskutiert wird, und wie die Leute das vor Ort erfahren. Aus dieser Idee des gegenseitigen Lernens ist das Konzept für ein Klimazentrum bei Dhaka entstanden. Es soll Ende nächsten Jahres er- öffnet werden und den Menschen die Mög- lichkeit geben, hautnah mehr über Chancen beim Klimaschutz und der Klimaanpassung zu lernen.“ Oliver Armknecht Beim Thema Klimaschutz ist es wichtig, alle miteinzubeziehen Neu angepflanzte Bäume binden CO 2 und helfen auch dabei, die Entwicklungschan- cen der Bevölkerung vor Ort zu sichern Länder wie Bangladesch spüren schon heute die Auswirkungen des Klimawandels « 10 | Umwelt
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