2019
1 3 4 2 Wer Krisen vergisst, der vergisst die Menschen. Um dies zu verhindern, haben das Auswärtige Amt und und mehrere Hilfsorganisationen eine Kam- pagne gestartet. Motto: Sei ein #nichtvergesser! www.nichtvergesser.de Krisenregionen 2019 Hilfsorganisationen sind rund um den Globus im Einsatz, doch ihre Arbeit wird nicht ständig von Reportern und Fotografen begleitet. Eine Auswahl von Krisenregionen, die nicht täglich im Blickfeld der Öffentlichkeit stehen 2. Sahel-Region In der Region verschärfen und überlagern sich verschiedene Konfliktursa- chen. Besonders Mali, Burkina Faso, Niger und Tschad stehen unter dem Einfluss bewaffneter Terrorgruppen. Allein im April 2019 wurden bei mehr als 150 Übergriffen über 300 Menschen ge- tötet. Etwa 1.800 Schulen und 80 Gesundheitssta- tionen mussten geschlossen werden. Aktuell sind 300.000 Menschen in Mali, Burkina Faso und Niger Binnenflüchtlinge und über 100.000 sind in Nachbarländer geflohen. Rund 33 Millionen leiden in der Sahel-Region an Unterernährung. 3. Demokratische Republik Kongo Die Demokratische Republik Kongo (DR Kongo) ist der flächenmäßig zweit- größte Staat Afrikas. Etwa 80 Millionen Einwohner, die sich auf mehr als 200 verschiedene Ethnien verteilen, zählt das Land. Obwohl die DR Kongo reich an Rohstoffen ist, zählt sie heute zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Ressourcen sind Gegenstand bewaffneter Kämpfe zwischen verschiedenen Rebellengruppen, Warlords und der kongolesischen Regierung. Die Situation der Bevölkerung ist durch eine niedrige Lebenserwartung, hohe Kindersterblichkeit, unzureichende medizinische Versorgung und chronische Unterernährung gezeichnet. Politische Instabilitäten in den Nachbarländern (Burundi, Zentralafrikanische Republik, Südsudan) führen zudem dazu, dass immer mehr Menschen in der DR Kongo Zuflucht suchen. 4. Pakistan In Pakistan schwelen unterschiedliche Konflikte und Krisen, die sich gegenseitig bedingen und verschärfen. In dem Land bestehen jahrzehntealte Auseinander- setzungen zwischen ethnischen und religiösen Gruppen. Hinzu kommen häufige Naturkatastrophen, unzureichende medizinische Versorgung, schlechte Hygiene- bedingungen und Mangelwirtschaft. Unterernährung und hohe Kindersterblich- keit sind die Folge. Verschärft wird die Krise durch die schwer zu kontrollierende Grenze zu Afghanistan sowie den anhaltenden Konflikt mit Indien um die Region Kaschmir. 1. Venezuela Venezuela sieht sich seit Jah- ren mit schweren Problemen konfrontiert. Symp- tome sind Hyperinflation, Versorgungsengpässe bei Grundbedarfsgütern, Verfall der Erdölpreise, zunehmende Staatsverschuldung, Zusammen- bruch der medizinischen Versorgung und Hun- gersnöte mit steigender Armutsquote. Wegen der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Krise haben Millionen das Land verlassen. Experten sprechen von der wohl größten Flüchtlingskrise in der Geschichte Lateinamerikas. Die Nach- barländer, vor allem Brasilien und Kolumbien, werden mit der Flüchtlingssituation kaum noch fertig, weshalb es dort verstärkt zu Protesten der einheimischen Bevölkerung kommt. Fotos: Fotolia Krisen weltweit | 15
RkJQdWJsaXNoZXIy MzM5ODE5