spendenmagazin2020

« In Afrika sind rund 26 Millionen Menschen HIV-positiv ICEF/UNI287154/Dicko DAS KANNST DU. JETZT SPENDEN www.unicef.de IBAN DE57 3702 0500 0000 300000 | Stichwort: Hunger KINDER VOR DEM VERHUNGERN RETTEN? ANZEIGE Männer der Höhepunkt des Jahres: „Die Reise ist eine mobile Kranken- und Pflegestation, manchmal führen wir dort auch eine Chemotherapie fort.“ Aufklärung und Hilfe für Frauen Eine an Aids erkrankte Frau mit sehr schlechtem Allgemeinszu- stand und ebenfalls HIV-positivem Kind, das gerade eine Lun- genentzündung hinter sich hatte, stattete das Team der Berliner Aids-Hilfe erst mal mit Masken aus, damit sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Charité fahren konnten – nur hier können HIV/Aids-kranke Kinder behandelt werden. Inzwischen haben die beiden eine kleine Wohnung in Berlin bekommen. Und mit der Aufklärung darf natürlich auch nicht aufgehört werden. Ge- rade bei Frauen wird die Infektion oft viel zu spät entdeckt. Eine ältere Dame meinte kürzlich: „Ich bin nicht rothaarig, habe keine Tattoos, sehe zu normal aus.“ Ihre Erkrankung hatte längst ange- fangen, als endlich die Diagnose gestellt wurde. Das alte Stigma lebt immer noch, obwohl sich in anderen Ländern seit jeher vor allemheterosexuelle Frauen undMänner mit HIV infiziert haben. Lebensmittelpakete in Südafrika Ein Großteil der HIV-positiven Menschen lebt in Afrika. Laut UNAIDS, dem gemeinsamen Programm der Vereinten Natio- nen für HIV/Aids, sind es rund 26 Millionen. Corona könne die HIV- und Aids- Prävention um zehn oder mehr Jahre zurückwerfen und in Subsahara-Afrika zu 500.000 zusätzlichen Todes- fällen führen. „Vor Covid-19 gaben 14 Millionen Haus- halte in Südafrika an, kei- ne Ernährungssicherheit zu haben. Aufgrund der Sperr- bestimmungen hat sich diese Zahl verdoppelt“, be- richtet Janina Gabrian vom Deutschen Institut für Ärzt- liche Mission e. V. (Difäm). „Durch den Lockdown kam der informelle Handel zum Erliegen. So brachen für viele die Einnahmequellen weg, ebenso die Einkaufs- möglichkeiten. Da viele von der Hand in den Mund leben, führt dies schnell dazu, dass Menschen keinen Zugang mehr zu Le- bensmitteln haben.“ In neun Dorfgemeinschaften konnte Difäm Weltweit der Partnerorganisation Tsibogang Christian Action Group helfen. „Es wurden 970 Haushalte mit Betroffenheit von HIV/Aids besucht und über Covid-19 aufgeklärt.“ Die ärmsten erhielten Lebensmittelpakete, darunter von Kindern geführte Haushalte, deren Eltern an Aids/HIV verstorben sind. DREAM in Mosambik Ein weiteres, von der Deutschen AIDS-Stiftung unterstütztes Projekt ist DREAM in Mosambik von der Gemeinschaft Sant’Egidio e.V.. Seit 2005 basiert es auf elf Gesundheitszentren als Anlaufstellen. Ein großer Erfolg ist die Betreuung und Versorgung HIV-positiver oder an Aids erkrankter Schwangerer. Fast 25.000 Babys positiver Mütter sind bei DREAM schon auf die Welt gekommen, 99 Prozent negativ, weil „die mit HIV infizierten Menschen regelmäßig ihre Ration Medikamente bei uns abholen,“ be- richtet Dr. Dieter Wenderlein von Sant‘Egidio. „Selbst an Aids Erkrankte haben damit nach sechs Monaten keine Symptome mehr.“ Doch da jetzt wegen der Corona-Pandemie Medikamente für drei bis sechs Monate ausgegeben werden müssen, fürchtet der Projektkoordina- tor um sie. „Wir haben gelernt, dass die HIV-Behandlung viel mehr ist als Tabletten zu geben und nach der Viruslast zu schauen.“ Die Erkrankung wird oft geheim gehalten, gerade von Frauen. Sie brauchen persönliche Unterstützung und psychische Stärkung, um keinem Heiler zu glauben, der sagt: „Ich bete für dich, aber nimm nicht das giftige Zeug aus dem Westen.“ In der Pandemie fiel die Stärkung durch Ärzte und Selbsthilfe- gruppen weg. Zwar „ließ sich auch in Afrika manches amHandy bespre- chen.“ Doch das Risiko wächst. Wenn die Medikamente nicht regelmäßig eingenommen werden, findet das Virus seine Lücke. Karen Cop Gesundheit | 27

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