2019

ie schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg ist in aller Munde, Fridays-for-Future-Schulstreiks Teil einer globalen Bewegung, aber eigentlich ist sie nur ein Star- Beispiel dafür, was Mädchen und junge Frauen bewirken können. Schon 2004 bekam die kenianische Umweltaktivistin Wan- gari Maathai den Friedensnobelpreis. Ihrer Grüngürtelbewegung gelang es als panafrikanische Bewegung, in 13 Ländern mehrere zehntausend arme Frauen zu mobilisieren, 30 Millionen Bäume zu pflanzen und 600 Baumschulen zu gründen, damit das Land nicht verwüstet wird und die Bevölkerung nicht in städtische Slums flie- hen muss. Zentrale Rolle für die Entwicklung Denn Fakt ist, ob durch Klimakatastrophen oder religiös motivierte Strukturen: Armut trifft Frauen und Kinder meistens zuerst. „Frau- en machen 70 Prozent der in Armut lebenden Menschen auf dem Land aus“, meldet die Welthungerhilfe. „Und das, obwohl sie eine D In Ländern, die humanitäre Hilfe benötigen, sind Mädchen und Frauen ärmer, öfter von Bildungs- angeboten ausgeschlossen als Männer und trotzdem erfolgreicher. Weil sie für ihre Zukunft und die ihrer Kinder immer mehr Verantwortung übernehmen – als Projektleiterinnen, Unternehmerin- nen und humanitäre Helferinnen zentrale Rolle für nachhaltige Entwicklung und die Bekämpfung von Hunger spielen. In den Entwicklungsländern produzieren Frauen bis zu 80 Prozent der Nahrungsmittel, ihnen gehört jedoch weniger als ein Fünftel der Anbauflächen.“ Die Erträge auf den Fel- dern ließen sich um 20 bis 30 Prozent steigern, wenn Frauen den gleichen Zugang zu Landbesitz, Krediten, Märkten und Bildung wie Männer hätten. Zwar hat die Entwicklungspolitik schon An- fang der 1970er-Jahre die Frauen entdeckt und mit der gezielten Frauen-Förderung in Projekten und Programmen der internationa- len Entwicklungszusammenarbeit begonnen. Das bezog sich jedoch vor allem auf die reproduktive Rolle der Frauen als Hausfrauen und Mutter. Erst seit einigen Jahren werden Frauen zunehmend in die Projektverantwortung genommen – mit mehr Erfolg, als wenn Männer diese übernehmen. Für Helene Wolf, Vorstandsvorsitzende vom FAIR SHARE of Wo- men Leaders e.V., gibt es eine klare Erklärung dafür: „In vielen Frauen sind die weltbesten Teamplayer! 12 | Entwicklung

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