spenden magazin 2016 - page 10

ur etwa ein Euro pro Tag. Und ein in Armut lebendes Kind
am anderen Ende der Welt bekommt Nahrung, Gesundheit
und Bildung zugesichert und damit eine bessere Zukunft.
Seit vielen Jahrzehnten gibt es Kinderpatenschaften, unter
Spendern sind sie sehr populär. Denn durch die Patenschaft wird
die Anonymität einer Spende aufgelöst – die gute Tat bekommt ein
Gesicht. Mehr noch, Patenschaften mit Briefkontakt und einer regel-
mäßigen Aktualisierung von Fotos und Informationen vomPatenkind
schaffen Bindung, Vertrauen und das gute Gefühl: „Mein Geld kommt
da an, wo ich helfen will!“ Interessierte Paten können durch die An-
gabe des Wunschlandes, -alters und -geschlechts ein Patenkind und
Patenprojekt finden, das sie besonders anspricht. So wirbt Plan Inter-
national zum Beispiel mit speziellen Mädchen-Patenschaften: „Denn
N
Pate werden
Kinder sind die Leidtragenden Nummer eins, wenn es um Armut, Krieg und Katastrophen geht.
Viele Menschen wollen deshalb gerade ihnen, den Jüngsten und Schwächsten, helfen.
Hier gibt es Tipps und Hintergrundinfos für eine sinnvolle Kinderpatenschaft
in vielen Entwicklungsländern ist es eine Bürde, ein Mädchen zu
sein“, so die Organisation. Mädchen sind oft von Geburt an benach-
teiligt und später höheren Risiken durch Krankheiten, Gewalt und
Missbrauch ausgeliefert.
Genau hinschauen
Zielgerichtet und individuell – so positiv das erst mal klingt, so
kritisch werden Kinderpatenschaften manchmal auch beäugt. In
Fachkreisen wird diese Spendenform häufig kontrovers diskutiert.
Patenschaftskritiker warnen vor möglicher Abhängigkeit des Paten-
kindes, vor Benachteiligung anderer Kinder, vor mitleiderregender
Werbung, die die Würde notleidender Kinder verletzt und die Frei-
willigkeit des Spenders aufweicht, vor irreführender Werbung mit
Bei einer Patenschaft sollen alle Bereiche
des Lebens verbessert werden, von Schule
über Nahrung bis zur ärztlichen Versorgung
10 | Engagement
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