spenden magazin 2016 - page 8

en Hunger zu überwinden, extreme Armut zu beseitigen,
Geschlechtergerechtigkeit zu schaffen, nachhaltigere Pro-
duktions- und Konsumweisen zu schaffen und den Schutz
der Biodiversität und der Meere zu verbessern – die Welt
hat sich eine Menge für die nächsten 15 Jahre vorgenommen. Die
2030-Agenda schließt dabei an die Millenniums-Entwicklungsziele
an, die Ende 2015 ausgelaufen sind. Aber die neue Agenda geht
weiter und soll für alle Länder gleichermaßen gelten. Das ist wichtig
und richtig, denn globale Herausforderungen können nur global
gelöst werden. Aus dieser Perspektive ist auch Deutschland ein
Entwicklungsland.
Verantwortung fängt im Alltag an
Mit der 2030-Agenda soll in Deutschland und den anderen Indus­
trieländern eine umfassende Transformation zu einer nachhaltigen
Wirtschaft und Gesellschaft eingeleitet werden. Mit Blick auf die
nicht-nachhaltigen Konsum- und Produktionsweisen der Indus­
trie- und Schwellenländer ist das auch dringend notwendig. Wir be-
trachten Teile von Asien und Afrika immer noch als kostengünstige
2030-Agenda –
17 Ziele für nachhaltige Entwicklung haben die 193 Staaten im vergangenen Jahr auf dem UN-Gipfel
in New York verabschiedet. 2016 sind diese in Kraft getreten. Aber wie geht es nun weiter?
Lieferanten von Rohstoffen, Textilien oder Nahrung. Menschen- oder
Umweltrechte werden dabei gerne und oft übersehen – von den Pro-
duzenten, aber auch von uns Konsumenten. Wenn von einem T-Shirt,
das bei uns 4,95 Euro kostet, die Näherin nur etwa 18 Cent erhält,
läuft etwas gewaltig schief. Und es gibt weitere Themen, bei denen es
in Deutschland großen Handlungsbedarf gibt: Die Schere zwischen
Arm und Reich wird auch hierzulande immer größer. In kaum einem
anderen Industrieland bestimmt die finanzielle Situation einer Fami-
lie so sehr die Bildungschancen ihrer Kinder. Frauen bekommen im
Durchschnitt für gleichwertige Arbeit immer noch rund 22 Prozent
weniger Lohn als Männer. Wenn die Bundesregierung die neuen Ziele
ernst nimmt, müssten in diesen und anderen Bereichen bis 2030 in
Deutschland deutliche Verbesserungen erreicht werden. Und es gibt
ja auch viele Menschen, die diese sozial-ökonomische Transformation
voranbringen und ihren Beitrag dazu leisten. In vielen Vereinen, auf
Festen oder im persönlichen Konsumwird zunehmend auf Produkte
aus fairem Handel und biologischem Anbau zurückgegriffen. Auf
kommunaler Ebene gibt es innovative Konzepte, zum Beispiel für
mehr Energieeffizienz oder für die Bildungsarbeit für nachhaltige
neue Chancen oder nichts als schöne Worte?
Fotos: PR
D
8 | Entwicklung
1,2,3,4,5,6,7 9,10,11,12,13,14,15,16,17,18,...32
Powered by FlippingBook