EHI Marketing Forum - page 6

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Zukunft
ie Zukunft der Kommunikation
hat bereits begonnen. Zwei
wichtige Meilensteine markie-
ren die Zeitenwende: einerseits
die allgegenwärtige Verfügbar-
keit des Internets und andererseits das
Zusammenwachsen von Handys und den
damals so genannten Personal Digital
Assistants (Palm, WindowsCE-Geräte &
Co.) zum Smartphone. Eine wichtige Rolle
dabei spielt natürlich auch die Entwick-
lung des mobilen Datenfunks mit immer
größeren Übertragungsraten bis zur heu-
tigen LTE-Technologie mit Download-Ge-
schwindigkeiten von bis zu 300 Megabit
pro Sekunde.
Dauerboom der Smartphones
Das Ergebnis dieser Evolution hält
praktisch jeder täglich in den eigenen
Händen, sodass Smartphones samt Apps
inzwischen so alltäglich erscheinen
wie U-Bahn fahren und Kaffee trinken.
Und doch steht die Entwicklung erst am
Anfang – und ein Ende ist noch nicht
abzusehen. Das gilt zuallererst für die
Verbreitung von Smartphones: Der
IT-Branchenverband Bitkom spricht von
einem Dauerboom bei Smartphones in
Deutschland und verkündet für dieses
Jahr einen neuen Rekord, sowohl bei den
verkauften Stückzahlen als auch dem
Umsatz. Und das Marktforschungsunter-
nehmen Gartner prognostiziert für mobile
Endgeräte im Jahr 2017 einen Marktanteil
von 80 Prozent an verkauften Compu-
tern (einschließlich Tablets, aber ohne
Notebooks).
Kommunikation in der Zukunft findet
also noch stärker unterwegs statt. Aus
der Sicht von Handelsunternehmen und
Marken heißt das: Erfolgreiche Kun-
denansprache muss die individuelle,
aktuelle Situation der Smartphone-Nutzer
berücksichtigen: Gutscheine oder Infor-
mationen zu Sonderangeboten werden
dann aufs Endgerät gesendet, wenn sich
der potenzielle Kunden im Umkreis einer
Filiale aufhält.
Und noch eine weitere Komponente
kommt hinzu: In sozialen Netzwerken
können sich Konsumenten als Freunde ei-
ner Marke oder eines Händlers zu erken-
nen geben – ein weiterer Baustein einer
erfolgversprechenden Kundenansprache.
Social Local Mobile, kurz SoLoMo, heißt
dieser Ansatz, der neue Möglichkeiten
der Kommunikation und der Inszenie-
rung von Markenerlebnissen verspricht.
Das Potenzial von SoLoMo für die Kun-
denkommunikation zeichnt sich gerade
erst ab, seine Möglichkeiten sind noch
lange nicht ausgeschöpft. Und schon
deuten sich durch die weitere Entwick-
lung des Internets bahnbrechende
Weichenstellungen an – mit weitrei-
chenden Folgen für die Kommunikation.
„Der industrielle Sektor steht vor einem
massiven Umbruch, die kommende indus-
trielle Revolution wird durch Vernetzung
und das Internet angetrieben“, sagte
Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard
Rohleder anlässlich der diesjährigen
Hannover-Messe. Eine stärkere Vernet-
zung der Produktion, Stichwort Industrie
4.0, eröffnet auch neue Möglichkeiten,
umgehend auf Kundenpräferenzen zu
reagieren. Wenn etwa Online-Bestellun-
gen zeigen, dass bestimmte Produktei-
genschaften wie Muster, Farbe oder
Größe viel stärker gefragt sind als andere,
können diese Informationen direkt in den
Herstellungsprozess einfließen.
Das Internet der Dinge
Weit einschneidendere Folgen für den
Alltag sind jedoch durch das Internet der
Dinge zu erwarten. Das heutige Internet,
so der Verein Deutscher Ingenieure (VDI),
sei ein Internet der Personen bezie-
hungsweise der Informationen: Es bilde
eine Verbindung zwischen Menschen
und biete ihnen die Möglichkeit, auf
verschiedenste Weisen miteinander zu
kommunizieren, das heißt, Informationen
auszutauschen. Durch die zunehmende
Ausstattung von Objekten mit künstlicher
T E X T H A N S - T H O M A S H E N G L
D
SOCIAL LOCAL MOBILE, KURZ
SOLOMO, HEISST DER ANSATZ,
DER NEUE PERSPEKTIVEN FÜR
DIE INSZENIERUNG VON MAR-
KENERLEBNISSEN VERSPRICHT.
SEIN POTENZIAL FÜR DIE KUN-
DENKOMMUNIKATION ZEICHNET
SICH GERADE ERST AB.
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