EHI Marketing Forum - page 9

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HANS-THOMAS HENGL
schreibt seit mehr
als 20 Jahren als Fachjournalist über IT und
Telekommunikation, New Media, Marketing
und Wirtschaft. Er arbeitet für Titel wie die
Süddeutsche Zeitung und Computerwoche.
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Intelligenz und deren Vernetzung unterei-
nander entstehe künftig ein Internet der
Dinge. Zahlen aus der Marktforschung
helfen zu begreifen, welche Dimension
dieses Internet der Dinge in den kom-
menden Jahren erreichen wird: Im Jahr
2009 hat es laut Gartner 2,5 Milliarden
vernetzte Geräte mit eigenen IP-Adressen
gegeben, die meisten davon mobile End-
geräte wie Smartphones und PCs. Im Jahr
2020 sollen es bis zu 30 Milliarden sein,
die meisten davon Dinge des täglichen Be-
darfs: Die dafür nötige Miniatur-Hardware
könnte im Schmuck stecken oder in der
Kleidung. „Wir werden in einer Woche
mehr Computer in die Wäsche werfen, als
wir bislang in unserem Leben genutzt ha-
ben“, bringt es Peter Sondergaard auf den
Punkt, Senior Vice President und Global
Head of Research von Gartner.
Intelligente Einkaufswagen
Als im Alltag schon jetzt präsente
Erscheinungsformen des Internets der
Dinge nennt der VDI den elektronischen
Personalausweis oder Funketiketten auf
Waren. Intelligente Einkaufswagen, Ver-
kaufsregale und Selbstbedienungskassen
stehen vor dem Markteintritt. „Im Zusam-
menspiel mit Robotik, virtueller Realität
und zunehmender Individualität ist ein
Kühlschrank, der Rezepte für die bald zu
verbrauchenden Lebensmittel vorschlägt
und per Internet-Bestellung selbst für
Nachschub sorgt, in wenigen Jahren so
selbstverständlich wie heute ein Mobil-
telefon“, stellt der VDI in einer aktuellen
Studie lapidar fest. Die Herausforderung
für die Kommunikation von Händlern und
Marken mit den Kunden wird sein, im
Rahmen dieser Autonomie des Internets
der Dinge einen Platz für die Kundenan-
sprache zu finden und Markenbotschaften
zu vermitteln.
Diese Schnittstellen zum Kunden wer-
den künftig noch vielfältiger. Eine große
Offenheit für Datenbrillen wie Google
Glass etwa registriert der Bitkom: Jeder
fünfte Bundesbürger äußere Interesse an
einem solchen Gerät, das aktuelle Infor-
mationen direkt ins Sichtfeld einblendet.
Noch mehr Zuspruch erhalten Smart
Watches, also Computer am Handgelenk.
38 Prozent der Bundesbürger bekunden
laut dem Bitkom daran Interesse. Je nach
Nutzungsszenario, etwa der Anzeige von
Gesundheitsdaten oder von Neuigkeiten
aus sozialen Netzwerken, eröffnen sich auf
diesen sogenannten Wearables ebenfalls
neue, nutzungs- und situationsbezogene
Möglichkeiten der Kundenkommunikation.
Solche neuen Endgerätekategorien und
Netzwerke höherer Qualität bilden den
technischen Rahmen für die Kommunikati-
on der Zukunft. Wie intensiv die Men-
schen diese Möglichkeiten nutzen, hängt
natürlich von individuellen Einstellungen
zu Technologie und von persönlichen
Kosten-Nutzen-Abwägungen ab. Auch das
Verhältnis zu Marken, Produkten und zum
Einkaufen an sich bestimmt im Einzelfall
die Empfangsbereitschaft für Botschaften
von Unternehmen. Wie die Kunden im Jahr
2025 aussehen könnten, ist die zentrale
Frage des EHI Marketing Forums 2013 am
26./27. November in Düsseldorf (www.
ehi-marketingforum.de). Ein 25-köpfiges
Expertenteam hat mehrere Antworten dar-
auf gefunden: In acht Szenarien beschreibt
es verschiedene Konsumententypen mit
ihren Einstellungen, Präferenzen und
ihrer Technologieaffinität und liefert damit
wertvolle Impulse für den Handel.
INNOVATIVE ENDGERÄTE WIE
DIE DATENBRILLE GOOGLE
GLASS ODER SOGENANNTE
SMART WATCHES, KLEINE
COMPUTER AM HANDGELENK,
ERÖFFNEN DEM HANDEL NEUE
OPTIONEN BEI DER KUNDEN-
KOMMUNIKATION.
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